Im zweiten Beitrag der Serie „Orte der Entschleunigung“ bericht euch Alexander Peters aus Hagen über einen Ort in Niedersachsen: Garrel.
Fällt das Wort Niedersachsen, so denken die meisten die größten Städte des Bundeslandes. Hannover, Braunschweig und Oldenburg sind Städte, durch ihre Größe und nicht durch ihre Idylle bekannt wurden.
28 Kilometer südwestlich von Oldenburg befindet sich die kleine Gemeinde Garrel. Mit seinen 15.139 Einwohnern ist dieser Ort garantiert ruhiger als die drei genannten Städte und qualifiziert sich dadurch für eine idyllische Reise.
Warum ist Garrel besonders?
Im Norden Deutschlands gibt es nur eine dünne Besiedlung. Flora und Fauna sind dort an manchen Stellen fast unberührt und in einem natürlichen Zustand. Das trifft auch auf Garrel zu! In der Nähe zu Garrel lassen sich auch Sehenswürdigkeiten wie die Thülsfelder Talsperre oder der Naturpark Wildeshauser Geest entdecken und dienen beispielhaft für die südoldenburgische Marschlandschaft. Gerade die Talsperre oder auch der Stausee bei Garrel genannt, lohnt sich als Ausflugsziel.
Die malerische Natur Garrels weckt im jeden Wanderer die Leidenschaft. Ob Wanderreise, Individualwanderung oder Klettersteig — Jung und Alt, Groß und Klein können hier Erholung finden und den Wechsel der Jahreszeiten erleben. Darüber hinaus sind auch Rad fahren oder angeln möglich, mit diesem breiten Angebot überzeugt Garrel bereits viele Naturfreunde.
Der Meteoriteneinschlag in Garrel
Am 1. September 1930 schlug in Garrel ein Meteorit ein. Der Meteorit zersprang in einer Höhe von ca. 4 Kilometer über der Stadt in zwei Teile. Das größere Stück wog 11,73 Kilogramm. Es befindet sich heute in privater Hand und kann leider nicht besichtig werden. Das zweite Teilstück aus dem All ist verschollen.
Garrels 1000-jährige Geschichte
Die Gemeinde Garrel erhielt ihre politische Selbständigkeit erst 1872, dennoch reicht die Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück. So gibt es erste amtliche Aufzeichnungen über die Bewohner Garrels in einem Steuerregister aus dem Jahre 1473 unter der Bezeichnung “Gerdel”. Die erste urkundliche Erwähnung Garrels ist auf das Jahr 1479 datiert und findet sich im oldenburgischen Urkundenbuch. Allerdings wird angenommen, dass der Ursprung bis in das Frühmittelalter zurückgeht. Falls diese Annahme stimmt, besitzt Garrel eine 1000-jährige Geschichte.
Die Ortsteile in Garrel entwickelten sich nach 1800. 1837 entstanden Beverbruch, 1901 Nikolausdorf, 1910 Bürgermoor-Kellerhöhe (nur zum Teil zur Gemeinde Garrel zugehörig), 1918 Falkenberg und 1923 Peterswald.
Bürgermoor-Kellerhöhe und Falkenberg gehörten zu Beginn zu der Gemeinde Krapendorf, aber 1933 kam es durch eine Verwaltungsreform neben den Bauerschaften Varrelbusch und Petersfeld zur Gemeinde Garrel.
Übernachten in Garrel
Garrel ist solch ein kleiner und beschaulicher Ort, dass es dort nur das Hotel zur Post gibt. Besucher des Ortes können auch Ferienwohnungen mieten oder in der Umgebung ein Hotel suchen und für Wanderausflüge den Ort besuchen.
Euer Alexander Peters