In die Düffel, diese flache Naturlandschaft am Niederrhein, hat es mich zur Entspannung und zum Luftschnappen bereits öfter gezogen. Als Winterdomizil von mehr als tausend Wildgänsen gibt es hier in der kälteren Jahreshälfte immer etwas zu sehen. Neben mir beobachten mehr als 2000 Besucher die Tiere jedes Jahr in ihrem Rastgebiet. Heute will ich allerdings nicht die Natur erkunden, sondern einen geschichtsträchtigen Rittersitz zwischen Kranenburg und Kleve besuchen. Für mich ein besonderer Besuch, denn die Wasserburg im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ist in privater Hand, so dass man das Gebäude nur zu bestimmten Terminen besichtigen darf. Aber auch von außen betrachtet, hinterlässt das geschichtsträchtige Gebäude bleibenden Eindruck.
Wechselhafte Geschichte der Wasserburg
Die Geschichte dieser Wasserburg führt zurück bis ins 12. Jahrhundert. Dabei spiegelt die historische Bausubstanz den Stil und die Geschichte mehrerer Jahrhunderte wider. Man vermutet, dass die Burg einst als Bollwerk gegen niederländische Angriffe errichtet worden ist. Allerdings ist die Frühgeschichte der Anlage nicht gesichert. Die wuchtigen Ecktürme des Gebäudes erinnern daran, dass es sich einst um eine Verteidigungsanlage handelte. Der von Stützpfeilern geprägte Keller wurde dagegen erst im 14. Jahrhundert errichtet. Im 16. Jahrhundert dann wurde die Anlage zu einem Renaissance-Schloss ausgebaut.
Die wirtschaftliche Nutzung der Räumlichkeiten wurde in jüngster Vergangenheit immer wieder diskutiert. Neben einer Ausweitung der Veranstaltungen auf dem Gelände ist auch die Vermietung von Gästezimmern geplant. Dabei beherbergt die Burg heute schon das eine oder andere Event. Jochen Arden, der Besitzer der Burg, ließ das Anwesen bis 2013 aufwändig sanieren. Der Autobauer aus Krefeld veranstaltet regelmäßig Veranstaltungen, bei denen historische Automobile ausgestellt werden. Die versteckt liegende Wasserburg ist deshalb vor allem unter Oldtimer-Fans eine beliebte Adresse. Ich habe neben dem Anblick der Burg auch die umliegende Landschaft ausgiebig genießen können und trete mit aufgeladenen Batterien meinen Rückweg nach Hagen an.
Ihr Alexander Peters